Der erste Kirchentag der Johannischen Kirche fand 1926 zum Reformationsfest in Berlin-Steglitz statt. Bis zum Kirchenverbot 1935 blieb es bei diesem Datum. Die neue Verbindung des Kirchentages ab 1946 mit dem Geburtstag des Kirchengründers Joseph Weißenbergs am 24. August folgte der Bedeutung, die er in der Johannischen Kirche hat.
Noch in der Zeit vor der Gründung der Johannischen Kirche war am 24. August der Kreis derer, die Joseph Weißenberg gratulierten, sehr groß. Ab 1926 wurde das Fest seines Geburtstages in das Kirchenleben einbezogen. Nicht nur Einzelne gratulierten jetzt, es kamen Vertreter der immer zahlreicher werdenden Gemeinden und überbrachten Segenswünsche und Grußbotschaften. Mit dem fortschreitenden Ausbau der Friedensstadt vereinte der dem 24. August folgende Sonntag die Anhänger Joseph Weißenbergs zur großen „Nachfeier“. Da die Festhalle auf dem Waldfriedengelände nur zweitausend Menschen fassen konnte, fanden gleichzeitig bis zu sieben Gottesdienste statt.
Noch heute begehen die johannischen Christen alljährlich in der Woche um den 24. August die Kirchentagswoche, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind.
Gottesdienste, Vorträge, Gesprächskreise, kulturelle Ereignisse, ehrenamtliche Aufbaueinsätze sowie Zeit, um in der Gemeinschaft beisammen zu sein, prägen diese Tage. Veranstaltungsorte sind heute das St.-Michaels-Heim in Berlin-Grunewald sowie im Land Brandenburg die Friedensstadt Weißenberg mit dem Kirchenzentrum Waldfrieden in den Trebbiner Ortsteilen Blankensee und Glau. Mitglieder und Glaubensfreunde aller Gemeinden und aller Altersstufen sowie Gäste nehmen an den Aktivitäten teil und gestalten sie mit. Höhepunkt des Kirchentags ist der Fest- und Abschlussgottesdienst im Kirchenzentrum Waldfrieden; hierzu werden immer rund 2.000 Teilnehmer erwartet.
Der Kirchentag ist von allen für alle, ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Seine Durchführung ist nur aufgrund des ehrenamtlichen Engagements vieler freiwilliger Helfer möglich, die sich zum Teil monatelang intensiv auf die einzelnen Veranstaltungen vorbereiten oder auch dann noch mithelfen, wenn viele Besucher längst wieder zu Hause sind.
Die Veranstaltungen sind bewusst kostenfrei beziehungsweise mit einem sehr niedrigen Eintrittspreis versehen worden, damit finanzielle Gründe einen Besuch nicht scheitern lassen. Dies geschieht auch in dem Wissen, dass viele Teilnehmer erhebliche Reisekosten auf sich nehmen, um den Kirchentag erleben zu können.
Wer die Kirchentagsveranstaltung daher finanziell unterstützen möchte, kann dies in Form einer Spende tun.