Die Johannische Kirche

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Das Kirchenzentrum St.-Michaels-Heim

Was ist die Johannische Kirche?

Die Johannische Kirche ist eine eigenständige christliche Kirche. Joseph Weißenberg gründete sie 1926 in Berlin. Sie ist Körperschaft des öffentlichen Rechts.

Wer war ihr Gründer?

Joseph Weißenberg (1855–1941), gelernter Maurer, war ein Sohn schlesischer Tagelöhner. Früh empfand er Gottes Auftrag, für seine Mitmenschen zu wirken. Durch Handauflegen oder nur durch ein Wort heilte er Kranke, darunter auch solche, die als unheilbar galten. Die Johannes-Christen glauben an ihn als den von Jesus Christus verheißenen Tröster und Geist der Wahrheit.

Was lehrt sie?

Die Bibel ist die Richtschnur der menschlichen Daseinsstufe.

So wie es die sichtbare, irdische Welt gibt, besteht auch eine geistige Welt. Jeder Mensch hat eine unsterbliche Seele, die im Tod vom Diesseits ins Jenseits übergeht.

Durch Wohltun und Liebe sammelt der Mensch eine geistige Kraft, die er mit hinübernimmt ins Jenseits.

Auf der Erde können Seelen, die einst mit Luzifer von Gott abgefallen sind (Offbg. 12,7–9), wieder zum Herrn zurückfinden. Dies geschieht durch ihren freien Willen und durch Gottes Gnade. Seelen können schon mehrere Male als Menschen auf dieser Erde gelebt haben, um im Sinne Gottes zu reifen. In diesem Sinn ist die Erde ein Erlösungsstern.

Erlösung bedeutet auch Heilung. Joseph Weißenberg sagt: „Krankheit ist Geist, im Fleisch sich verkörpernder Geist“, und: „Es ist nötig, zu leben nach Christi Lehre.“

Was will sie?

Die Johannische Kirche bemüht sich, den Auftrag der Bergpredigt Christi in die Tat umzusetzen. In der Gemeinschaft von Schwestern und Brüdern will sie dem Einzelnen helfen, das Leben im Sinne Gottes zu meistern.

Kirche ist nicht zuerst eine Sache des Verstandes, nicht eine Sache der Tradition und auch nicht eine Sache von vielen Erklärungen, sondern einzig und allein ein Werk der Erlösung.

Wie lautet ihr Glaubensbekenntnis?

Ich glaube an Gott den Vater,
ich glaube an Gott den Sohn,
ich glaube an Gott den Heiligen Geist
und an Gottes Offenbarungen durch Mose, Jesus Christus und Joseph Weißenberg.

Welche Sakramente hat sie?

Das Sakrament der Taufe, das Sakrament des Abendmahls, das Sakrament der geistigen Heilung und das Sakrament des Sterbens.

Hat sie besondere Lebensregeln?

Joseph Weißenberg verordnete das tägliche Gebet und regelmäßigen Gottesdienstbesuch, um Kraft und Ausrichtung für den Alltag zu erhalten. Er brachte das urchristliche Heilen durch Handauflegen wieder. Es wird in der Johannischen Kirche regelmäßig als Sakrament der geistigen Heilung gespendet. Jeder Mensch sollte sich bemühen, auch in seinen Gedanken, Gutes zu bewirken; denn Gedanken sind Kräfte.

Zwei Lebensstützen brechen nie, Gebet und Arbeit heißen sie. Bete so, dass es Gott gefällt, und arbeite so, dass du deinem Nächsten nutzen kannst.

In der Gemeinschaft kann und soll der Mensch in seiner geistigen Erkenntnis wachsen.

Wie steht sie zu Menschen anderen Glaubens?

So wie viele Wege zu einer Stadt führen, so hat Gott mit den unterschiedlichen Religionen viele Wege, seine Kinder nach Hause zu geleiten. Joseph Weißenberg forderte seine Anhänger bei der Gründung der Johannischen Kirche auf: „Johannische Christenheit, erkenne dein Ziel in der Überbrückung der Konfessionen durch die Liebe.“ Die Johannische Kirche ist Mitglied der Berliner „Arbeitsgemeinschaft der Kirchen und Religionsgesellschaften“ (AKR). Hier pflegt sie die Zusammenarbeit mit anderen Religionen und Konfessionen.

Kontakt zu anderen Kirchen und Glaubensgemeinschaften entsteht darüber hinaus durch gegenseitige Besuche oder die gemeinsame Nutzung von Räumen.

Welche Aufgaben nimmt sie wahr?

In der Johannischen Kirche können Menschen ein Leben in christlicher Gemeinschaft führen. Zumeist ehrenamtliche Seelsorger betreuen insbesondere alte, kranke und behinderte Menschen, spenden die Sakramente und geben Trost und Ausrichtung. In den Andachten sprechen Laienprediger der Eingebung Gottes folgend. Religions- und Konfirmandenunterricht, Jugendgruppen und Zusammenkünfte der Erwachsenen sind wichtiger Teil der Arbeit in den Gemeinden. Darüber hinaus gibt es viele Interessengruppen und kulturelle Veranstaltungen.

Die Möglichkeit zur Mitarbeit im Johannischen Sozialwerk und der Aufbau der Friedensstadt Joseph Weißenberg dienen dem Einzelnen und der Gemeinschaft.

Wie wird sie geleitet?

An der Spitze der Johannischen Kirche steht das Oberhaupt. Erstes Oberhaupt war Joseph Weißenberg (1855–1941). Er berief seine Tochter Frieda Müller (1911–2001) im Jahre 1932 zur Nachfolgerin, die ihrerseits ihre Tochter Josephine Müller (1949–2019) 1961 als nachfolgendes Oberhaupt einsetzte. 2019 berief Josephine Müller Stefan Tzschentke in ihre Nachfolge, der wiederum 2020 Daniel Stolpe als seinen Stellvertreter und Nachfolger berief.

Wie finanziert sie sich?

Die Johannische Kirche finanziert sich überwiegend aus Spenden und Beiträgen von Mitgliedern, Freunden und Förderern. Die Mitglieder setzen die Höhe ihrer Beiträge selbst fest. Im Wesentlichen wird die Kirche von der ehrenamtlichen Mitarbeit vieler Helfer getragen.

Kann man sie kennenlernen?

Die Johannische Kirche hat offene Türen. Ihre Gottesdienste, Tagungen und Veranstaltungen kann jeder besuchen.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite der Johannischen Kirche unter www.johannische-kirche.org.